Jüngste Erkenntnisse der Neurowissenschaften bestätigen die Neuroplastizität des Gehirns. Es besteht ein starkes Interesse daran, diese Entdeckungen auf Lernende mit Lernstörungen anzuwenden, wobei der Schwerpunkt auf der Steigerung der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses liegt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Wirksamkeit einer kognitiven Intervention mit dem Equipping Minds Cognitive Development Curriculum (EMCDC) zu untersuchen, das auf Feuersteins Theorie der strukturellen kognitiven Modifizierbarkeit (SCM) basiert. Feuersteins Theorie besagt, dass die kognitiven Funktionen eines Lernenden durch vermitteltes Lernen verändert werden können. EMCDC zielt darauf ab, die Verarbeitungs-, Arbeitsgedächtnis-, Verständnis- und Argumentationsfähigkeiten zu verbessern. Die Teilnehmer waren Lernende mit spezifischen Lernstörungen (SLD). Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in eine von zwei Gruppen eingeteilt. Die aktive Kontrollgruppe erhielt sieben Wochen lang fünfmal pro Woche eine Stunde täglich Kleingruppenunterricht in akademischen Fächern. Die Trainingsgruppe erhielt sieben Wochen lang fünfmal pro Woche eine Stunde pro Tag Kleingruppenunterricht im EMCDC. Beide Gruppen wurden vor dem Training in den Bereichen Arbeitsgedächtnis, verbale und nonverbale Fähigkeiten und akademische Leistungen getestet und nach dem Training in denselben Bereichen erneut getestet. Die Analyse der Ergebnisse vor und nach dem Test zeigte einen signifikanten (p<0,05) Vorteil für die Trainingsgruppe gegenüber der aktiven Kontrollgruppe beim KBIT-2 in den Bereichen verbale und nonverbale Fähigkeiten und IQ sowie weitreichende Transfereffekte in den Naturwissenschaften. Das Design dieser Studie könnte in verschiedenen Bildungseinrichtungen mit anderen neurologischen Entwicklungsstörungen repliziert werden.

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